Bericht über Fabrikbesuche in Shandong und Fujian, 10. bis 26. April 2013
Die Fair Stone Inspektionsreise fand vom 10. bis zum 26. April statt. Fair Stone Koordinatorin Karoline Herrmann besuchte gemeinsam mit der neuen Fair Stone Repräsentantin Maria Zemann-Manikowska insgesamt 18 Fair Stone Fabriken. Im Anschluss an die Fabrikbesichtigungen traf Karoline Herrmann einen der akkreditierten Auditoren des TÜV Rheinland in Hong Kong, Winlon Tsui, um die kommenden Audits zu besprechen.
Der Fokus der Inspektionsreise lag auf Betrieben, die im dritten Jahr der Umsetzung sind und bei denen das unabhängige Audit ansteht. Zusätzlich wurden die bereits auditierten Fabriken besucht, aber auch solche, die sich noch mitten in der Umsetzungsphase befinden. Es konnten viele Fortschritte in der Umsetzung der Fair Stone Maßnahmen festgestellt werden. Das Engagement der Partner und Supplier wurde deutlich, gemeinsam haben sie viele Veränderungen angestoßen. Manchmal bricht dieses Engagement aber weg, z.B. weil wenig Fair Stone Ware nachgefragt wird oder weil die Supplier einfachere Wege gehen möchten. In solchen Fällen lassen sich Rückschritte nicht vermeiden.
Generell kann zusammengefasst werden, dass sich die Fabriken auf gutem Wege befinden. Die allgemeine Sicherheitssituation in den Fabriken ist in Ordnung. In einigen Fabriken hängen dennoch zu wenige Sicherheitsschilder an den Arbeitsplätzen. In Gefahrensituationen bieten Warnschilder schnelle Orientierung und Hilfe und sind daher für Fair Stone Fabriken essentiell.
Die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) wird immer häufiger getragen und schützt die Arbeiter vor den Gefahren der Silikose, Hörverlust oder Unfällen. Teilweise ist sie aber unvollständig, nicht korrekt eingesetzt oder verfügt über einen zu geringen Sicherheitsstandard (bspw. einfacher Mundschutz ohne FFP2-Filter oder Ohrstöpsel ohne ausreichenden Dämmwert). Die Arbeiter müssen regelmäßig im Umgang mit der PSA geschult werden, damit sie sich darüber bewusst sind, wie wichtig der Arbeitsschutz ist und sie eigenes Interesse entwickeln, die PSA zu tragen. Denn selbst wenn die Fabrikmanager oder Partner PSA bereitstellen, empfinden die Arbeiter sie als unbequem oder unnötig, wenn sie nicht entsprechend aufgeklärt sind.
Die arbeitsrechtliche Situation in den Betrieben sieht sehr unterschiedlich aus, ist aber generell zufriedenstellend. Viele Arbeiter verfügen über einen Vertrag und Sozialversicherung, aber noch nicht alle. Die Arbeiter im Shandong sind oft Bauern, die aufgrund ihres Status bereits versichert sind. Sie sind Wanderarbeiter, die zu Erntezeiten von der Arbeit freigestellt werden. In den Betrieben wird gewährleistet, dass die Arbeiter über eine Unfallversicherung verfügen und ihr Gehalt, welches oftmals weit über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt, regelmäßig ausgezahlt bekommen.
In Gesprächen mit den Fabrikmanagern und Exporteuren wurde deutlich, dass sich einige Supplier nicht genügend über die notwendigen Maßnahmen informiert sehen. Die schrittweise Umsetzung läuft dann nicht planmäßig. Es liegt in der Verantwortung der Fair Stone Partner, die den Fair Stone Standard in ihrer Lieferkette umsetzen, dafür Sorge zu tragen, dass ihre Supplier über den Prozess der Umsetzung ausreichend informiert werden. Die Fair Stone Repräsentantin kann hierbei die Fair Stone Partner nur unterstützen, ihnen diese Aufgabe aber nicht abnehmen. Daher ist es wichtig, bei Problemen oder Fragen frühzeitig auf das Fair Stone Team zuzukommen. Gemeinsam können die meisten Probleme gelöst werden.
Zur Vermeidung von Rückschritten ist es wichtig, dass die Partner die von ihnen registrierten Fabriken in der Umsetzung begleiten. In allen Gesprächen, die mit den Fabrikmanagern und Exporteuren geführt werden, sollte über die Fair Stone Umsetzung gesprochen werden. Die Arbeiter müssen ebenfalls kontinuierlich über Fair Stone informiert werden. Durch das ständige Wiederholen der erforderlichen Prozesse wird das Bewusstsein der Arbeiter für die Gefahren ihres Arbeitsplatzes geschärft und sie können sich davor schützen. Das Fair Stone Team wird die Kommunikation mit den Partnern diesbezüglich intensivieren.
Wir wünschen allen Suppliern, die in diesem Jahr auditiert werden, viel Erfolg! Bei allen Partnern und Suppliern bedanken wir uns für die Zusammenarbeit und ihr Engagement!
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